Aeramentum

Interessengemeinschaft für historische Darstellungen


Pechsiederei


Pechproduktion im Doppeltopf

Kleinere Mengen von Pech können mit dem sogenannten Doppeltopf-Verfahren produziert werden. Hier wird mit einem System aus zwei übereinander angeordneten Töpfen gearbeitet:
Schematisierte Darstellung der Teerherstellung im Doppeltopf.
  • der untere Topf dient als Sammel- oder Auffanggefäß. Er ist vollständig den Boden der Brenngrube eingelassen. Da es hier kühler ist, können die Teerdämpfe kondensieren und sich als Pech am Topfboden sammeln.
  • der obere Topf, das Brenn- oder Reaktionsgefäß, wird mit dem Rohmaterial gefüllt und später dem Feuer ausgesetzt. Er besitzt im Boden meistens ein, ggfs. auch mehrere Löcher, durch die die Flüssigkeiten und Gase in das untere Sammelgefäss abfliessen können.

Andere Produktionsmethoden

Teermeilergrube: das zu verteerende Holz wird oberflächlich aufgestapelt oder in einer trichterförmigen Grube eingebracht. Statt einer Grube sind in einigen Regionen auch aus Stein gehauene Tröge bekannt, sogenannte Griebenherde, auch Pechstein, Pechölstein, Stinkstein genannt. Alternativ fanden flache Steinplatten Verwendung, wo der Teer über ein eingehauenes Rinnensystem nach außen abgeführt wurde.

Der Holzstapel wird nach außen mit Grassoden abgedichtet und anschließend angezündet. Der Prozeß ist derselbe wie für die Holzkohleerzeugung und liefert die nötige Temperatur. Der entstandene Teer wird durch einen Abfluß im Fundament nach außen in ein Sammelgefäß geführt.

Diese Verfahren sind bislang nur indirekt ab dem ca. 10. Jhd. belegbar.

Teerofen: belegbar ab dem 11. Jhd., werden zwei kuppelförmige, bienenkorbähnliche Wandungen aus Stein, Lehm o.ä. übereinander errichtet. In der inneren Kuppel befindet sich das zu verteerende Holz, die Abführung des Teers erfolgt über einen Stichkanal nach außen. Zwischen der inneren und äußeren Wandung strömt heisse Luft.

Vorteil des Teerofens: