Aeramentum

Interessengemeinschaft für historische Darstellungen


Pechsiederei


Arbeitsschritte

Rohmaterial

hervorragend geeignet und vielfach nachgewiesen ist Birkenrinde, die abgeschält wird und noch einige Tage trocknen sollte, um den Wasseranteil des späteren Teers zu verringern. Ebenso eignet sich Kiefer, hier wird gesammeltes Harz direkt oder harzreiche, kienige Holzteile verwendet.
Mit Birkenrinde gefülltes Reaktionsgefäß vor dem Schliessen.

Brenngefäß vorbereiten

das Rohmaterial wird möglichst dicht gepackt in das Brenn-gefäß eingebracht, damit möglichst viel Material ausgenutzt werden kann und möglichst wenig Luftsauerstoff im Brenngefäß verbleibt.

Brenngrube ausheben

die Brenngrube wird trichterförmig eingetieft. In der Mitte der Grube wird zusätzlich eine Vertiefung ausgehoben. In dieses wird das Sammelgefäß eingelassen.

Abdichten

Bedecken des Reaktionsgefäßes mit dem Luthum. nun kann das Brenngefäß auf das Sammelgefäß aufgesetzt werden. Die Verbindungsstelle wird mit Luthum, einer Lehmmischung, abgedichtet. Ebenso wird der gesamte freiliegende obere Bereich des Brenngefäßes mit Luthum verpackt.
    Luthum:
  1. schützt die Keramik gegen Zerspringen durch Temperaturschwankungen
  2. verhindert den Austritt von Gasen und somit Materialverlust aus den Töpfen
  3. verhindert den Zutritt von Luftsauerstoff. Die Pyrolyse muß unter Sauerstoffabschluß erfolgen, andernfalls verbrennt das Material, anstatt Teer zu ergeben.

Brennen

nachdem die Luthumschicht getrocknet ist, wird rund um dem oberen Teil des Brenngefäßes ein Feuer entzündet. Die Temperatur muß langsam gesteigert werden, damit die Keramik nicht durch zu schnelle oder ungleichmäßige Erwärmung zerstört wird. Nach einer Anwärmphase kann dann das Brenngefäß vollständig mit Brennmaterial bedeckt werden. Während dieser eigentlichen Brennphase von ca. 0,5-1 Stunde findet nun innerhalb der Töpfe die Pyrolyse statt.

Abkühlen lassen

Das Reaktionsgefäß muß nach dem Brand einige Stunden abkühlen. die Töpfe müssen mehrere Stunden abkühlen. Ein zu schnelles Öffnen würde bei ausreichend hoher Temperatur die Selbstentzündung des Inhalts verursachen, sobald Luftsauerstoff hinzutritt.

Öffnen

die Luthumschicht wird vorsichtig aufgemeisselt. Aus dem Brenngefäß kann nun das eingesetzte Holz als Holzkohle entnommen werden. Der Teer hat sich als wässrige bis ölige Substanz am Boden des unteren Gefäßes gesammelt. Zur Entnahme des Teers im unteren Sammelgefäß muß dieses ausgegraben werden. Solange noch ausreichend Kapazität vorhanden ist, kann das Brenngefäß auch neu befüllt und ein weiterer Brennvorgang durchgeführt werden.
Entfernen der Luthumschicht, Abnahme des Reaktionsgeäßes vom Sammelgefäß.