Aeramentum

Interessengemeinschaft für historische Darstellungen


Pechsiederei


Definitionen

Holzteer
Flüssige bis halbflüssige Substanz, die durch starkes Erhitzen von harzhaltigem Holz unter Luftabschluß gewonnen wird (Trockene Destillation bzw. Pyrolyse). Es handelt sich um ein Gemisch aus über 200 unterschiedlichen Substanzen.
Die Gewinnung von Teer aus Steinkohle ist erst ab der Neuzeit möglich.
Luthum
Luthum ist ein Gemisch aus annähernd gleichen Volumenanteilen von Lehm und Pferdemist, dazu kommt Sand als Magerungund, zur Verbesserung der Struktur, kleingehäckseltes Stroh oder Heu, Wolle oder Haare. Die Masse wird in feuchtem Zustand fingerdick auf die später der Flamme ausgesetztem Keramikgefässe aufgetragen. Erst nach dem Durchtrocknen des Luthums kann mit dem Brand begonnen werden.
Das Luthum schützt die Keramik vor zu starken Temperaturschwankungen und dient gleichzeitig als Dichtungsmittel (Verhinderung des Sauerstoffzutritts und Verlust von Reaktionsprodukten.
Pech
Als Pech wird der Rückstand bezeichnet, der nach Verkochen der flüchtigen Bestandteile (u.a. Wasser, Holzessig, Terpentin) des Holzteers übrig bleibt. Nach Erkalten liegt Pech als schwarze, feste spröde Masse vor.
Eine klare Abgrenzung von Pech und Teer existiert nicht. Im Mittelalter ist ausschließlich die Bezeichnung "Pech" gebräuchlich.